Großer Erfolg für den Wissenschaftsstandort Magdeburg im Exzellenzwettbewerb
Großer Erfolg für den Wissenschaftsstandort Magdeburg im Exzellenzwettbewerb.
Die Forschungsinitiative SmartProSys, welche sich mit der nachhaltigen Produktion von Chemikalien befasst, wurde von einem internationalen Expertengremium ausgewählt, sich im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder mit einem Vollantrag für eine Millionenförderung ab 2026 zu bewerben. Im Mai 2025 wird die endgültige Förderentscheidung fallen. Die Clusterförderung würde dann Anfang 2026 für sieben Jahre starten. Das Forschungscluster SmartProSys wurde aus dem Forschungszentrum Dynamische Systeme (CDS) heraus entwickelt. Im Rahmen der Exzellenzstrategie fördern Bund und Länder Exzellenzcluster zu bestimmten Forschungsfeldern und Exzellenzuniversitäten als strategische Unterstützung herausragender Standorte. Ab 2026 stehen dafür insgesamt 687 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung.
SmartProSys steht für Smart Process Systems for a Green Carbon-based Chemical Production in a Sustainable Society. Die Forschungsinitiative arbeitet daran, Ansätze und Verfahren für eine künftige nachhaltige kohlenstoffbasierte Chemieproduktion zu entwickeln. Ziel ist es fossile Rohstoffe durch erneuerbare Kohlenstoffquellen zu ersetzen und energieintensive Prozessketten zu vollständig geschlossenen Kreisläufen umzugestalten. Es soll eine chemische Industrie entstehen, die die auf biogenen Rest- und Abfallstoffen sowie recycelten Kunststoffen basiert und deren Prozesse ausschließlich mit erneuerbaren Energien gespeist werden.
Für den Förderzeitraum von sieben Jahren soll das geplante Antragsvolumen von SmartProSys ca. 45 Millionen Euro umfassen. CDS-Mitglied und Sprecher der Forschungsinitiative, Prof. Dr.-Ing. Kai Sundmacher, Leiter des Lehrstuhls für Systemverfahrenstechnik der Universität Magdeburg, ist erfreut über diesen ersten wichtigen Schritt auf dem Weg zum Exzellenzcluster. Weiter sagt er: "Unsere zentrale Forschungsfrage ist, wie sich Plastikmüll und biogene Abfallstoffe systematisch und effizient in wertvolle Moleküle für neue Produkte umwandeln lassen.“
Das SmartProSys ist eine gemeinsame Forschungsinitiative der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OvGU) und des Max-Planck-Institutes für Dynamik komplexer technischer Systeme (MPI). Unter anderem ist auch das Leibniz-Instituts für Katalyse (LIKAT) in Rostock und die Brandenburgische Technische Universität (BTU) in Cottbus beteiligt. An dem interdisziplinären Forschungsprojekt beteiligen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen
- Verfahrenstechnik,
- Chemie,
- Mathematik,
- Informatik,
- Logistik,
- Wirtschaftswissenschaften
- Politikwissenschaften und
- Psychologie.
Neben dem Entwerfen, Simulieren und Optimieren neuartiger Produktionsverfahren werden sie auch die ökonomischen und gesellschaftlichen Auswirkungen der Transformation einer bisher energie- und ressourcenintensiven chemischen Industrie in eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft untersuchen.
Der Rektor der Universität Magdeburg, Prof. Dr.-Ing. Jens Strackeljan gratuliert den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und sieht als Grund für die positive Beurteilung nicht nur die große gesellschaftliche Relevanz dieses Zukunftsthemas, sondern vor allem die außerordentliche wissenschaftliche Expertise und hervorragende und lange fächerübergreifende Zusammenarbeit der beteiligten Forscherinnen und Forscher an der OvGU und am MPI im Rahmen des Forschungszentrums Dynamische Systeme (CDS).
Bisher wurde der Aufbau der Forschungsinitiative bereits mit 3,25 Millionen Euro durch das Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt unterstützt. „Das ist eine großartige Nachricht für den Wissenschaftsstandort Sachsen-Anhalt. Erstmals rückt die Exzellenzförderung des Bundes für uns in greifbare Nähe“, so der Wissenschaftsminister Prof. Armin Willingmann. „Das erfolgreiche Abschneiden in der ersten Runde belegt zugleich, dass es richtig war, in dieser Legislaturperiode auch nachdrücklich auf Exzellenz zu setzen und die Universitäten von Anfang an bei ihren Bewerbungen konsequent finanziell zu unterstützen. Nach dem schönen Erfolg in der ersten Phase des Auswahlverfahrens bin ich optimistisch, dass wir auch in der Endrunde erfolgreich abschneiden werden.“
Zur offiziellen Pressemitteilung der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Zur offiziellen Pressemitteilung des Max-Planck-Institutes für Dynamik komplexer technischer Systeme