SFB "Bulk-Reaction" erfolgreich verlängert
Der Sonderforschungsbereich/Transregio SFB 287 "Bulk-Reaction" wurde um weitere vier Jahre verlängert. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG stellt den Forschungsteams der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und der Ruhr-Universität Bochum in der zweiten Förderperiode bis 2028 12 Millionen Euro für die Erforschung energieintensiver Industrieprozesse zur Verfügung. Die OvGU Magdeburg tritt an die Stelle der Ruhr-Universität Bochum als Sprecheruniversität. Neuer Sprecher des SFB 287 ist Prof. Dominique Thévenin, stellvertretender Sprecher ist Prof. Evangelos Tsotsas.
Ziel der rund 40 Forschenden aus den Ingenieurwissenschaften, der Informatik und der Physik ist die Entwicklung experimentell abgesicherter Computersimulationsmodelle für schwer kontrollierbare, aber sehr energieintensive industrielle Partikel-Umwandlungsprozesse. Bei thermischen Produktionsverfahren finden, durch die Bewegung der Partikel der zu verarbeitenden Grundstoffe im Reaktor und die Durchströmung von einem Gas, chemische Reaktionen statt. Diese führen zu einer Weiterverarbeitung oder Veredelung der Partikel. Der Einsatz von Material und Energie soll in Zukunft, durch eine genauere Abschätzung und Prognose der Abläufe, präziser berechnet werden können und somit der enorme Verbrauch fossiler Brennstoffe und der CO2-Ausstoß während dieser Partikel-Produktionsprozesse signifikant reduziert werden.
„Die Vorhersagen durch Berechnungen von chemischen Reaktionen zwischen Partikeln und Gasen haben immer noch große Schwächen. In der ersten Förderperiode des SFB 287 haben wir erfolgreich die Grundlagen gelegt, diese Berechnungsverfahren zu verbessern“, so Prof. Dr. Dominique Thévenin, Inhaber des Lehrstuhls für Strömungsmechanik und Strömungstechnik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, der Sprecher des Verbunds ist. „Wir wissen ziemlich genau, was in die Reaktoren hineingeht, und wir wissen auch gut, was herauskommt, aber wir wollen nun endlich auch wissen, was in dem Reaktor vor sich geht.“ Die Herausforderung liegt dabei bei der exakten chemisch-physikalisch-mathematischen Beschreibung der Vorgänge in den hochtemperierten, geschlossenen Systemen trotz mehrerer Millionen vorhandener Partikel.
In der zweiten Förderungsperiode stehen erneuerbare Energieträger wie Wasserstoff und Biomasse sowie die Elektrifizierung der Industrieprozesse durch erneuerbaren elektrischen Strom im Fokus.
Die Kombination aus experimentellen Methoden, neuartigen Messverfahren und numerischen Analysen industrieller Prozesse soll den Anteil von Ausschuss und den Energieeinsatz verringern und zugleich die Qualität der Produkte verbessern.
Zur offiziellen Pressemitteilung der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg