Vom Molekül bis zum Gesamtsystem
CDS-Mitglied Prof. Dr.-Ing. Kai Sundmacher ist am Max-Planck-Institut für Dynamik Komplexer Technischer Systeme Magdeburg und an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg tätig. Er hat besonders viel Freude an kreativer wissenschaftlicher Arbeit in der anwendungsorientierten Grundlagenforschung. „Wissenschaftler zu sein, bedeutet für mich die Freiheit, neue Ideen in die unterschiedlichsten Richtungen denken zu dürfen und ergebnisoffen zu forschen. Von dieser Freiheit müssen wir aktiv Gebrauch machen und das wird mit in Magdeburg ermöglicht“, erklärt Kai Sundmacher.
Bereits als Schüler wollte Kai Sundmacher den Ursachen des misslungenen Experiments auf den Grund gehen. Mit ihrer Forschung konnten er und seine Mitschüler den 1. Preis im Bundeswettbewerb von "Jugend forscht" gewinnen. 1999 wurde er auf den Lehrstuhl für Systemverfahrenstechnik der Universität Magdeburg berufen. Seit 2001 ist er Direktor und wissenschaftliches Mitglied am Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme in Magdeburg.
Professor Sundmacher ist Sprecher des Forschungsclusters SmartProSys, welches Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen Verfahrenstechnik, Chemie, Mathematik, Informatik, Logistik, Politikwissenschaften und Psychologie zusammenbringt. Als vielseitig interessierter Generalist wird Kai Sundmacher hier zum interdisziplinären Grenzgänger. „Unser Forschungsvorhaben packt eine große Herausforderung der Zukunft für die Gesellschaft im Allgemeinen und für die chemische Industrie im Besonderen an: Die Transformation von energieintensiven, linearen Prozessketten auf Basis fossiler Rohstoffe und Energieträger hin zu nachhaltigen, vollständig geschlossenen, energiesparenden Kreisläufen unter Nutzung von Biomasse aus Rest- und Abfallstoffen, recycelten Kunststoffen und erneuerbaren Energien.“, erklärt Professor Sundmacher. Um die Klimaziele der chemischen Industrie zu erreichen, sei eine neue Generation von Prozesstechnologien notwendig. Eine zentrale Forschungsfrage sei dabei, wie sich Plastikmüll und biogene Rest- und Abfallstoffe systematisch und effizient in wertvolle Moleküle für neue Produkte umwandeln ließen, so der Verfahrenstechniker weiter.
Dem Verfahrenstechniker macht die interdisziplinäre Zusammenarbeit besonders Spaß. Dieser Brückenschlag zu anderen Fachgebieten, das Zusammenbringen von Theorie und Experiment und die skalenübergreifende Betrachtungsweise vom einzelnen Molekül bis hin zum Gesamtsystem begleitet seine Forschungsarbeit.